Zavelsteiner Brunnentour
Es ist heute selbstverständlich, dass Wasser hoher Qualität praktisch unbegrenzt zur Verfügung steht. Dies war keineswegs immer so. Über lange Zeiträume gehörte – besonders in wasserarmen Regionen wie der Schwäbischen Alb oder in den Höhenorten des Schwarzwalds – ein mehr oder minder ausgeprägter Wassermangel zum Alltag, so auch in Zavelstein.
Man behalf sich mit Schöpfbrunnen und Zisternen. Damit waren jedoch schwerwiegende Probleme verbunden: Bei begrenzter Wasserkapazität fielen häufig Brunnen nach anhaltendem Regenmangel trocken, und um die Wasser-hygiene war es schlecht bestellt.
Die enorm große Kindersterblichkeit bis weit in die Neuzeit hinein und die allenfalls auf 30 Jahre beschränkte durchschnittliche Lebenserwartung der mittelalterlichen Menschen ist zu einem erheblichen Teil auf Erkrankungen zurückzuführen, die durch unhygienisches Wasser übertragen wurden. Anrührende Grabepitaphe in der Zavelsteiner Kirche legen ein beredtes Zeugnis der hohen Kindersterblichkeit ab.
1624 sorgte der damalige Burgherr Benjamin Buwinghausen von Wallmerode für die Versorgung von Burg und Stadt Zavelstein mit frischem Quellwasser, das heute noch 15 Zavelsteiner Brunnen speist.
Die Zavelsteiner Brunnentour stellt mit 19 Stationen auf einer Gesamtlänge von 2 km Geschichte und Besonderheiten unserer Wasserversorgung dar. Der Weg beginnt in der Burg, endet am Marktplatz und ist bei jedem Wetter begehbar. Er umfasst 19 Stationen und ist zu zwei Dritteln ein Rundweg. Anhand von Orientierungskarten an jeder Station ist er leicht zu finden.
Die Brunnentour wurde 2009 vom Schwarzwaldverein Zavelstein in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Teinach – Zavelstein angelegt. Anlässlich ihres Jubiläumsjahres unterstützte die Sparkasse Pforzheim – Calw das Projekt finanziell.
Zavelsteiner Brunnentour, Gesamtlänge ca. 3 km, 19 Stationen, Beginn in der Burg, Ende am Marktplatz, Zentralinformation in der alten Stadtwaage.